Linder Säge

Wander - Vollgattersäge

 

Die transportable Vollgatter - Wandersäge..

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... ist ein Eigenbau aus Ende des 1920er Anfang der 1930er Jahre, an dem im Laufe der Zeit immer wieder konstruktive Änderungen vorgenommen wurden. Die Grundidee entstammt der Zimmerei im Gebirge beim Bau von Alphütten und abgelegenen Höfen.

Die Baumstämme wurden damals mit Fäll- und Breitaxt zu kantigem Bauholz behauen, was für die Zimmerreute eine schwere und langwierige Arbeit war und enorme Mengen an Spänen ergab. Bretter mussten zu den Baustellen zusätzlich transportiert werden.

Der Transport des Rundholzes zu den Sägewerken im Tal war in zahlreichem Fällen nicht möglich, somit ergab sich nur eine Alternative:

Ein primitives leichtes transportables Gatter in der Nähe der Baustelle aufzustellen.

Das Aufstellen der Vollgattersäge war in bergigem Gelände gut möglich und war prinzipiell für den Bauholzeinschnitt ausgerichtet. Je nach Bedarf konnte mit bis zu 10 Sägeblättern geschnitten werden. Die Durchlassbreite betrug ca. 60 cm, der Antrieb mit Dieselmotor 11 - 14 PS. Solche in Einzelteile zerlegbare Wandersägen wurden oft unter großen Mühen mit Fuhrwerken, Schlitten, Tragtieren, teilweise auch mit Muskelkraft in einsame Gebirgsregionen transportiert, um Bauhölzer maschinell herstellen zu können. Eine hohe Schnittleistung war nicht entscheidend, sondern die Ablösung der schweren Handarbeit der Zimmerleute.

Die tägliche Arbeitszeit der Säger betrug generell ca. 12 Stunden, da nur von Frühjahr bis zum Wintereinbruch in hohen Lagen solche Sägen eingesetzt werden konnten.

 

So waren bis Anfang der 50er Jahre ca. 5- 6 solcher Wandersägen im gesamten Allgäuer Alpenraum im Einsatz. ln dieser Zeit kam auch schrittweise die Erschließung der Alpen durch Wege und Straßenbau, wodurch der Holztransport mit Traktoren und Lkw's erfolgen konnte und transportable Wandersägen nur noch in Einzelfällen eingesetzt wurden.

1966 war das letzte erhaltene Sägegatter noch einmal auf einer Baustelle in Betrieb das ich selbst bediente.

Nach über 30 Jahren Stillstand und Lagerung war das Gatter nicht mehr in einem vollständigen und einsatzfähigen Zustand.

So wurde es von mir erneuert und 2001 erstmals wieder aufgestellt und in Betrieb genommen.

Seither finden jährlich im Sommer Vorführungen in Museen, an Holz- und Handwerkertagen und Oltimertreffen statt.

Diese Wandersägevorführungen gelten als die einzigen dieser Art.

 

 

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